Sag niemals Unkraut zu ihr! Die Brennnessel kann nämlich so viel mehr…
Zugegeben: ich bin keine Wildkräuterexpertin. Aber trotzdem gehe ich im Frühling gerne hinaus und suche mir frisches Grün fürs Mittagessen. Dabei bleibe ich allerdings im kleinen Rahmen, denn ich nehme nur das, was ich 100%ig kenne. Und das wäre zum einen natürlich der Bärlauch, und zum anderen (glücklicherweise kinderleicht zu erkennen) die Brennnessel! Von vielen als lästiges Unkraut abgetan, haben andere ihren hohen gesundheitlichen Wert schon entdeckt. Denn das Kraut steckt voller Eiweiß und wichtiger Mineralstoffe. Und es kann in der Küche eigentlich wie Spinat verwendet werden. Meine Brennnesselknödel habe ich ja bereits mit euch geteilt. Heute kommt ein Rezept, das als leichtes Mittagessen oder als Snack für zwischendurch ebenfalls die ganze Familie begeistert: Brennnesseltempura.
Aber: was ist Tempura? Als Tempura wird eine Speise bezeichnet, die mit einem speziellen Teig überzogen ist und in reichlich Fett sehr knusprig ausgebacken wird. Der Teig selbst besteht nur aus ganz wenigen Zutaten und ist sogar vegan. Darin kann nun alles mögliche eingetunkt werden, etwa Fleisch, Meeresfrüchte, Fische, aber auch Gemüse (hier findest du mein Rezept für Gemüsetempura) oder eben Kräuter. Am besten geht es mit Kräutern, deren Oberfläche nicht zu glatt ist. Mit Bärlauch habe ich es auch bereits probiert, da „rutscht“ der Teig nach dem Eintauchen allerdings von den Blättern und dann hat man in der Pfanne mehr ein neben- als ein miteinander 😉
Mit den Brennnesselblättern klappt es allerdings sehr gut, und wer bei der Wildkräuterbestimmung etwas fitter ist als ich, der findet sicher noch andere Blätter, die sich dafür eignen. Übrigens habe ich es auch mit frischen Radieschenblättern probiert, und das hat auch ganz hervorragend funktioniert. In diesem Fall wäre das dann eine tolle Resteverwertungsidee!
Somit bleibt nur noch zu sagen: einfach ausprobieren und genießen!
Eure Veronika
Brennnesseltempura
Zutaten
Tempurateig
- 120 g Mehl (glatt)
- 120 g Maisstärke
- 250 ml Mineralwasser (eiskalt)
- 2 Prisen Salz
Sonstiges
- nicht zu kleine Brennnesselblätter
- Pflanzenöl zum Ausbacken
Anleitungen
- Aus den Zutaten einen nicht zu flüssigen Teig rühren und im Kühlschrank (oder Gefrierfach) eine Stunde rasten lassen.
- Die Brennnesselblätter (am besten mit Einweg-Handschuhen) waschen und auf ein Blatt Küchenrolle auflegen. Ein zweites Blatt darüberlegen und mit einem Nudelwalker darüber rollen – so brechen die Nesseln ab und man kann die Blätter ohne Handschuhe angreifen.
- In einem nicht zu großen Topf mindestens 2 cm hoch Pflanzenöl erhitzen.
- Das Brennnesselblätter durch den Teig ziehen und im Fett ausbacken.
- Die gebackenen Blätter auf Küchenrolle abtropfen lassen.
Notizen
- Das Brennnesseltempura am besten mit viel Blattsalat und eventuell einer (heimischen) Sojasauce genießen.
- Wenn es nicht vegan sein muss, dann passt eine Sauerrahmsauce gut dazu.
- Statt Brennnesselblätter eignen sich auch sehr gut junge Radieschenblätter. Mit Gemüse lässt sich auch köstliches Gemüsetempura herstellen.