Ob mit den ersten Frühäpfeln im Sommer oder den letzten Lageräpfeln im Frühjahr – dieser Kuchenklassiker schmeckt einfach immer.
Jetzt aber rasch – die letzten Klaräpfel wollen verarbeitet werden! In manchen Gärten wachsen diese schmackhaften Frühäpfel noch, und darüber darf man sich auf jeden Fall glücklich schätzen. Ob man ihn nun zu Mus, Kuchen oder Strudel verarbeitet: dieser Apfel braucht praktischerweise nicht geschält zu werden. Die Schale wird beim Kochen bzw. Backen ganz weich, stört also absolut nicht mehr beim Essen. Das haben sie den Lageräpfeln auf jeden Fall voraus, verwenden kann man aber natürlich auch jede andere Apfelsorte für dieses Rezept.
Ober- und Unterseite des Kuchens bestehen aus schnell gemachtem Mürbteig, die Apfelfülle in der Mitte sorgt für die nötige Fruchtigkeit und Säure. Da der Teig bereits genug Zucker enthält, gebe ich bei der Apfelfülle keine Süße mehr hinzu. Wenn man allerdings sehr säuerliche Äpfel verwendet, dann schaden ein oder zwei Esslöffel Zucker nicht. Und ob man nun Rosinen hinzufügt oder nicht, wurde in unserer Familie schon zur regelrechten Glaubensfrage und ist natürlich reine Geschmacksache.
Die Äpfel selber kann man in Scheiben oder Spalten schneiden. Für etwas mehr Biss haben sich (besonders bei den Frühäpfeln) Spalten bewährt. Dann wird die Fülle nicht ganz so „gatschig“. Dafür sorgt auch das Backen bei Ober- und Unterhitze. Denn, wenn man den Kuchen auf die unterste Stufe stellt, dann bekommt er auch unten etwas mehr Hitze ab und wird etwas dunkler. Für das besondere Aussehen auf der Oberseite kann man, noch bevor man die Teigplatte auf die Äpfel stürzt, mit einem Keksausstecher ein paar Blümchen ausstechen. So hat man einerseits eine nette Optik und andererseits kann der Dampf etwas entweichen. Das Einstechen mit der Gabel entfällt in diesem Fall. Die ausgestochenen Teile lege ich auf die mit Ei bestrichene Platte drauf und backe sie mit.
Noch ein Tipp zum Schluss: lauwarm mit etwas Schlagobers oder einer Kugel Vanilleeis genießen – mmmmh, herrlich!
Somit wünsche ich euch viel Spaß beim Backen und nehmt euch Zeit zum Genießen.
Eure Veronika
Apfelkuchen
Zutaten
Mürbteig
- 600 g Weizen- oder Dinkelfeinmehl
- 400 g Butter (kalt)
- 200 g Staubzucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
Fülle
- 1,5 – 2 kg Klaräpfel
- 3 EL gehackte und geröstete Nüsse (am besten Walnüsse)
- Saft von 1 Zitrone
- Zucker nach Belieben
- 1 Stück Ei (zum Bestreichen)
Anleitungen
- Für den Mürbteig die Butter in kleine Stücke schneiden oder grob reiben und mit den restlichen Zutaten rasch verkneten.
- Den Teig in zwei Teile teilen und beide auf Backpapier blechgroß ausrollen. Eine Platte mit dem Backpapier auf das Backblech legen, mit einer Gabel mehrmals einstechen und in den Kühlschrank stellen. Die zweite Platte auf dem Backpapier ebenfalls im Kühlschrank kühlen (am besten auf einem anderen Blech).
- Für die Fülle Äpfel entkernen und in Spalten oder nicht zu dünne Scheiben schneiden. Die Äpfel mit Zitronensaft, Nüssen, Zimt und eventuell etwas Zucker vermischen.
- Backrohr auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Nun das Blech mit der unteren Teigplatte aus dem Kühlschrank nehmen und gleichmäßig mit den Nüssen bestreuen. Die Apfelmischung darauf verteilen.
- Zweite Teighälfte aus dem Kühlschrank nehmen und mithilfe des Backpapiers auf die Äpfel „stürzen“. Den Teig vorsichtig andrücken, ein paar Mal mit der Gabel einstechen und mit verquirltem Ei bestreichen.
- Den Kuchen auf der untersten Schiene ca. 35 – 40 min. goldgelb backen. Ausgekühlt mit Staubzucker bestreuen.
Notizen
- Wichtig ist, dass man für den Mürbteig die Zutaten gründlich aber rasch verknetet, da sonst der Teig „brandig“ wird und sich nicht mehr so gut verarbeiten lässt.
- Wenn man Klaräpfel verwendet, braucht man diese nicht zu schälen! Bei späteren Apfelsorten macht das Schälen schon Sinn, da die Schale beim Essen stören würde.