Schneeballen, Affen, Hasenöhrl und Co. – Schmalzgebäck hat in Österreich eine lange Tradition.

Gerne werfe ich einen Blick in das Buch „Vom Essen auf dem Lande – Das große Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost“. So manches alte Rezept habe ich dort wieder neu entdeckt.

Wie etwa diese Affen, ein oberösterreichisches Festtagsgebäck, das sowohl an Hochzeiten, zur Kirchweih, an Weihnachten, zu Ostern und Erntedank, sprich an allen wichtigen Festtagen von einer „kundigen Affenbäckerin“, wie es im Buch heißt, zubereitet wurde. Das „A“ dieser Affen wird, so informierte mich das Buch, allerdings mit einem hellen „A“ ausgesprochen und somit haben sie mit den mundartlich ausgesprochenen „Offn“ aus der Tierwelt nichts zu tun. Zahlreiche unterschiedliche Zutatenangaben beschreibt das Buch, je nachdem welche Bäuerin es aufgeschrieben und weitergegeben wurde. Die Zubereitung selbst ist allerdings überall gleich: Es werden dünne Teigflecken ausgerollt und mit einem Teigrad parallele Schlitze hineingeschnitten (wobei der Rand nicht durchgeschnitten werden darf). Mit einem Kochlöffelstiel wird jeder zweite Schlitz aufgefädelt und mitsamt dem Stiel in das heiße Fett getaucht. Das ausgekühlte Gebäck wird mit reichlich Staubzucker bestreut.

Mir gefällt die Vorstellung, etwas Altes hie und da wieder aufleben zu lassen, es sorgt für Abwechslung und Bereicherung im Kochalltag. Und bei so mancher Uroma vielleicht für eine schöne Erinnerung an die Spezialitäten von früher. 🙂

Gutes Gelingen wünsche ich euch und nehmt euch Zeit zum Genießen.

Alles Liebe,

eure Veronika

Affen

4.72 von 7 Bewertungen
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Rastzeit 30 Minuten
Portionen 8 Stück
Schon fast in Vergessenheit geraten und deshalb etwas Besonderes: Innviertler Affen.

Zutaten

  • 200 g Mehl (glatt)
  • 1 Prise Salz
  • 4 Stück Dotter
  • 2 EL Rum
  • 1 – 2 EL Sauerrahm

Anleitungen 

  • Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Rolle formen, in Frischhaltefolie wickeln und etwa eine halbe Stunde rasten lassen.
  • Den Teig mit einer Teigkarte in 8 gleiche schwere (40–50 g) Stücke teilen. Jedes Stück zu einem dünnen Kreis auswalken. Mit einem Teigrad Schlitze mit einem Abstand von 1–2 cm in den Teigkreis radeln, dabei den Rand aber nicht durchschneiden!
  • Mit einem Holzkochlöffelstiel jeden zweiten Teigstreifen aufnehmen und den letzten Teigstreifen über den ersten ziehen.
  • Den Teig mithilfe des Kochlöffels in das etwa 160 °C heiße Fett tauchen. Nach ein bis zwei Minuten kann man den Kochlöffelstiel entfernen. Die Affen beidseitig goldgelb backen. 
  • Ausgekühlt kräftig mit Staubzucker besieben.

Notizen

  • Der Topf zum Ausbacken sollte eher schmäler (Durchmesser etwa 15 – 17 cm) und dafür höher sein, damit die Affen eine möglichst runde Form bekommen.
  • Eine weitere Spezialität sind „Schneeballen“, die in einer speziellen Form gebacken werden – dafür kann man den gleichen Teig wie für die Affen verwenden.
Gericht: Brauchtumsgebäck, Kuchen & Co
Küche: Österreichisch

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